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1. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 52

1913 - Breslau : Hirt
52 Vi. Die Bevölkerung und ihr Leben und Treiben. Harz und im Hügellande nördlich von diesem. Von den Pferdestärken der Dampfmaschinen Preußens kommen auf Hannover allerdings nur 6,3 °/o. Braunschweig besitzt 27, Hannover 39 guckersiedereien, die namentlich im Südosten liegen. In der Biererzeugung kamen dort 112, hier 61 I auf den Kopf, gegenüber 99 I im Zollgebiete. In Braunschweig ist die Jute-Industrie höher entwickelt als sonst irgendwo im Reiche. - Als eigentümliche Gewerbs- zweige sind zu nennen die Zement- und Ziegelbrennerei. - Die früher im südlichen Hannover blühende Leinenerzeugung, die auf Hausfleiß be- ruhte, geht immer mehr zurück. 9. Verkehrsmittel und Handel. 3) An Chausseen und Landstraßen (nicht Feldwegen) kamen 1911/12 in Braunschweig auf je 100 qkm: 79 km, in Hannover 43 km, in ganz Preußen: 39 km. Dem wohlgepflegten braunschweigischen Straßennetze kommt kaum ein anderes im ganzen Reiche gleich. Der hannoversche Straßenbau hat sich einen guten Ruf er- roorben durch die Anlage der schwierigen Moor- und Marschstraßen. b) Im Jahre 1910 kamen in Braunschweig 174,1 km vollspurige Eisen- bahnen auf 1000 qkm, in Hannover 83,2, in ganz Preußen 103,3, im Reiche 109,1- hingegen kamen auf je 100000 Einw. in Braunschweig 129,3, in Hannover 109,4, in Preußen 90,3, im Reiche 89,1 km solcher Bahnen. Als älteste Bahn wurde 1838 in Braunschweig die Linie Braunschweig — Wolfenbüttel vollendet, in Hannover 1844 die Linie Hannover —Braunschweig. Die wichtigsten Bahnlinien sind die, welche von den beiden Hauptstädten ausstrahlen, so- dann die Linien Magdeburg — Kreiensen — Holzminden-Cöln; Berlin — Bremen — Bre- merhaven und Emden. Gib nach der Karte den Verlauf jener Linien und die An- schlüsse nach den Nachbarländern an! — Von den 3204 km Bahnen Hannovers waren 1910: 1292 km Nebenbahnen, auf deren Ausbau sich neuerdings die einzelnen Kreise zur Förderung des Ortsverkehrs gelegt haben? in Braunschweig waren von 694 km Bahnen insgesamt 65 km „schmalspurige". Hauptsitze der Handelstätigkeit sind die Städte Braunschweig und Han- nover, in zweiter Linie folgen Lüneburg, Osnabrück und die 5. 54 unter e) genannten Seehäfen. c) Die Nordwestecke des Deutschen Flachlandes besitzt, die entsprechenden Gebietsteile von Oldenburg und Bremen und die Anschlüsse nach Holland hin mitgerechnet, mehr als 2000 km über 1 m tiefer Kanäle. Es sind zumeist schmale, aber kahnbare und zum Teil auch kleinen Seeschiffen zugängliche Moorkanäle. Ts mißt 73 km der in etwas bedeutenderen Maßen 1887 angelegte Ems — Jade-Kanal, und zum Teil gehört hierher der 283 km lange Dortmund — Emshäfen-Kanal. Unter jenen schmalen Wasserstraßen im Moore haben vor allem segensreich gewirkt die Fehnkanäle (f. S. 23). Eine andere Gruppe von Wasserstraßen sind die Schiffahrtskanäle, die das Hochmoor erschließen, und zu diesen gehört der Ems—jade-Kanal. Er hat rund 14 Mill. M gekostet und besitzt 8,5 m Sohl-, 17,62 m Wasserspiegelbreite bei 2,i m Tiefe. Nach der Wilhelmshavener Seite hin ist er 3 m tief, aber er hat den gehegten Erwartungen so wenig entsprochen, daß eine Vergrößerung, die ihn der Beförderung der westfälischen Kohle nach Wilhelmshaven

2. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 29

1899 - Breslau : Hirt
Ortschaftskunde, — R.-B. Hildesheim. 29 recht eigentlich die Hauptstadt des Oberharzes, ist der Sitz des Ober-Bergamts und anderer Bergbehördeu. hier blühen die Bergakademie, die Bergschule und andere Bildungs- anstalten für Forst- und Grubenbetrieb. Die Bewohner der Bergstädte haben viele Ein- nahmen durch die Fremden, die hier Sommerfrischen oder Heilstätten suchen, namentlich St. Andreasberg, dessen oberes Ende mit 650 in die höchste Ortslage im Harze er- reicht. Den Andreasbergern bringt die Zucht der Kanarienvögel jährlich über 100000.// Reingewinn, gegen 35000 Stück werden jährlich verkauft, und die „Harzer Roller" wandern weithin übers Meer. Am Harzrande: Lauterberg, an der Oder, vielbesuchter Heilort mit Kaltwasser- Heilanstalt. In der Nähe der schöne Wiesenbecker Teich und die Trümmer des im 7jährigen Kriege von den Franzosen zerstörten Schlosses Scharzsels. ■— Herzberg, St. vor dem malerischen Sieberthale, hat ein schöngelegenes Schloß. — In Osterode befindet sich das Kornmagazin, aus dem die Bergleute des Oberharzes zu möglichst bil- ligen Preisen Korn empfangen. Die Stadt, die im 15. Jahrh. der Hansa angehörte, blüht jetzt durch Gewerbfleiß in Wollen- und Leinenwaren und durch ergiebige Gips- brüche und ist sehr anmutig gelegen (Heines „Moosrose im Grün"). 6921 E. 6. Grafschaft Honstein und Amt Elbingerode, erstere ganz, letz- teres nahezu von fremdem Gebiete eingeschlossen. Die Grafschaft H. führt ihren Namen von der Burg Houstein, dem Sitze eines mächtigen, jetzt längst erloschenen Grafengeschlechts. Die Burg wurde im 30jährigen Kriege zerstört, aber bedeutende Überreste sind vorhanden. — Ilfeld ist bekannt durch seine Klosterschule (Gymnasialklassen von Tertia bis Prima), die sich seit 1546 aus einem Prämonstratenser-Kloster entwickelt hat. — Elbingerode, an der Scheide vom Ober- und Unterharz, 460 in hoch, im 11. Jahrh. von Transalbingiern aus Holstein gegründet, liegt im Gebiete des Brauneisensteins, der in Rothehütte in großartigen Werken verhüttet wird. e. Fürstentum (Bistum) Hildes heim, n.w. vom Harz. Das Bistum wurde 1803 säkularisiert (d. h. in weltliches Gebiet verwandelt), 1815 mit Hannover vereinigt. An der Leine: Alfeld, St. in prächtiger Lage an den Sieben Bergen. Das Rathaus in der Renaissance-Bauweise') ist im 16. Jahrh. vollendet. Große Papierfabrik, die weitbekannte Reichesche Tierhandlung. — Elze wurde 796 von Karl d. Gr. zum Sitz eines Bistums ausersehen, bald jedoch trat Hildesheim an seine Stelle. — Nord- stemmen, Eisenbahnknotenpunkt. Jenseits der Leine auf dem Schulenburger Berge das unter Georg V. erbaute gotische Schloß Marienburg. Gebiet der Innerste und Harzrand. Hildesheim, von Ludwig dem Frommen im Anfange des 9. Jahrh. zum Sitz eines Bischofs erhoben, ist noch jetzt Hauptort des gleichn. Sprengels; von den 38977 E. sind jedoch fast ^lutherisch. Durch kunstsinnige Bischöfe, namentlich den heiligen Bernward (993—1022), wurde H. mit einer Fülle der schönsten romanischen2) Kirchen ausgestattet, dazu gehören die Godehardt- und die Michaeliskirche und der Dom mit der Christus- und der (unechten) Jrmensänle und dem 300jährigen Rosenstocke. Von der Blüte des Bürgertums im 15. und 16. Jahrh. zeugen das Rathaus und zahlreiche wohlerhaltene Privathäuser, die in der Renaissance-Bauweise ans Holz erbaut sind, darunter ist das (frühere) Knochenhauer-Amthaus das fehens- werteste. So heißt Hildesheim mit Recht „das Nürnberg des Nordens". Die auf- blühenden Gewerbe verwerten namentlich die landwirtschaftlichen Erzeugnisse der wohl- habenden Umgegend. — In Bezug auf öffentliche und Privatbauten ist der Bischofsstadt 1) Diese lehnt sich an die Bauweise des klassische» Altertums an. Sie blühte namentlich im. 16. Jahrh. nach der gotischen zur Zeit der „Wiedergeburt" (Renaissance) durch Künste und Wissenschaften. S. auch Bild S. 57. 2) Rundbogen-Banweife, die vor der gotischen in W.-Europa herrschte (f. S. 54).

3. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 38

1899 - Breslau : Hirt
38 Landeskunde von Braunschweig und Hannover. starke Rückgang der Schafzucht, die nicht mehr lohnt. In H. haben Aurich und Stade weitaus den stärksten Bestand an Pserden. Sie versenden diese weithin. Berühmt ist das Königl. Landesgestüt in Celle. Aurich kann sehr starken Handel mit „ostfriesischem Rindvieh" betreiben, und der Kreis Hoya hat mit 1335 Schweinen auf 1006 E. den größten Verhältnissatz im Reiche (246). — Die Bienenzucht geht leider immer mehr zurück. Von allen Stöcken H.'s besitzt Lüneburg fast 6) Fischerei. Der arg zerrüttete Fischbestand unserer Binnengewässer wird durch rege Fürsorge von Regierungen und Privatleuten, namentlich auch durch den Deutschen Fischereiverein wieder gehoben. Die Einführung von Schonzeiten, die künst- lichen Brutanstalten, z. B. in Herrenhausen und bei Hameln, das Aussetzen von Mil- lionen von Fischeiern weisen bereits günstige Wirkungen auf. Am Stauwerke bei der Weserbrücke bei Hamelu ist immer noch die bewährteste Stelle des Lachssanges. Zur Zucht von Edelfischen sind vielfach große Teichanlagen geschaffen, und in der Lüneburger Heide, so im Kreise Soltau, werdeu künstlich überschwemmte Wiesen mit Erfolg dazu ver- wandt. In der Seefischerei ist Hannover jüngst stärker vorwärts gekommen. Die Küsten- fischerei, namentlich auf Schollen, Schellfische und Granaten (Garneelen) wird zwar von vielen Küstenorten, aber nur von Norderney lebhaft betrieben. Hochseefischerei, die ilir Augenmerk besonders auf den Hering und den Schellfisch richtet und bis über die Doggersbank hinaus ihre Beute sucht, wird von Emden, dem zum Teil hamburgischen Finkenwerder und ganz besonders von Geestemünde betrieben, wo 1897 ein großer Fischereihafen von der Regierung angelegt ist. 1893 besaß Hannover 177 Fahrzeuge für Hochseefischerei von 436 in ganz Preußen. Das halbe Hundert Fischerei-Dampfer Geeste- mündes treibt den Schleppnetzfang mit großem Erfolge, aber ihre und anderer Nord- feestaaten Arbeit droht durch Raubfischerei das einst so reiche Deutsche Meer zu entvölkern. 7) Bergbau. Die Fundorte von Bausteinen, von Steinkohlen (s. S. 9 f.) und Braunkohlen (f. S. 7) sind unter Kap. Ii genannt worden. H. liefert an Steinkohlen etwa Tl(7 des Gesamtertrages im Staate. — Es besitzt 12 Salz- werke, welche fast \ des ganzen Ertrages von Preußen liefern, davon Lüne- bürg allein etwa es folgen Linden und Stade. Br.'s größtes Salzwerk liegt bei Schöningen. Im letzten Jahrzehnt haben die Bohrungen auf Kali- salz, dem gesuchten Dungmittel der Landwirtschaft, zwar viele Enttäuschungen, aber auch große Erfolge gezeitigt, den größten an der Asse, in Thiederhall. Hier ist 1894 in 533 m Tiefe ein überaus bedeutendes Kalilager gefunden, das erst bei 633 m durchbohrt war. — Der Raseneisenstein (Ortstein) wird wegen seiner mäßigen Güte wenig mehr benutzt, Eisen besserer Art findet sich im Osnabrücker Berglande (S. 10), bei Peine (S. 30) und im Harz (S. 7), dem überhaupt der größte Teil der Roherzeugung von Me- t allen zufällt. Die Hütten und Bergwerke des Oberharzes erhalten einen großen Teil der Bevölkerung und werfen außerdem jährlich einen Rein- gewinn von mehr als 1 Mill. Jl ab. 8) Fabriken und Gewerbe. Weder Braunschweig noch Hannover sind, verglichen mit dem Königreiche Sachsen, mit Westfalen und dem Rheinland, Gewerbeländer ersten Ranges. Dennoch ist der Gewerbebetrieb mannigfaltig und leistungsfähig. Er blüht, wo sich Eisen und Kohlen finden, dann in den großen Städten oder in ihrer Nachbarschaft (z. B. in Harburg, Wunstorf, Lehrte, Hemelingen), im Harz und dem Hügellande n. von diesem. Braun- schweig und das s.ö. Hannover besitzen jedes über 30 Znckersiedereien, ersteres liefert etwa 7,2, letzteres 9,->% des im ganzen Reiche gewonnenen Rüben- zuckers. In Br. ist die Jute-Jndustrie höher entwickelt als sonst irgend-

4. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 39

1899 - Breslau : Hirt
Bevölkerung. — Verkehrsmittel und Handel. 39 wo im Reiche. — Als eigentümliche Gewerbszweige sind zu nennen die Zement- und Ziegelbrennerei. — Die früher im s. Hannover blühende Leinen erzeug nng, die auf Hausfleiß beruhte, geht immer mehr zurück. 9) Verkehrsmittel und Handel, a. An Ch ansseen und Landstraßen (nicht Feldwegen) kamen 1894 in Br. auf je 100 qkm: 86 km, 1895 in Han- nover: 36 km, iu ganz Preußen: 26 km. Dem wohlgepflegten brannschweigischen Straßennetze kommt kaum ein anderes im ganzen Reiche gleich. Der hannoversche Straßenbau hat sich einen guten Ruf erworben durch die Anlage der schwierigen Moor- und Marschstraßen. d. Im Jahre 1897 kamen in Braunschweig 13,3 km Eisenbahnen auf 100 qkm, in Hannover 6,z?, in ganz Preußen 7,91, im Reiche 8,53; hin- gegen kamen auf je 10000 E. in Br. ll,i, in H. 10, in Preußen 8,85, im Reiche 8,74 km Eisenbahnen. Als älteste Bahn wurde 1838 in Br. die Linie Brannschweig-Wolfenbüttel vollendet, in H. 1844 die Linie Hannover-Braunschweig. Die wichtigsten Bahnlinien sind die- jenigen, welche von den beiden Hauptstädten ausstrahlen, und die Linie Magdeburg- Kreiensen-Holzminden-Köln. — Gieb an nach der Karte den Verlauf dieser Linien und die Anschlüsse nach den Nachbarländern! — Von den 2453 km Bahnen Hannovers waren 1897 628 km Kleinbahnen, auf deren Ausbau sich neuerdings die einzelnen Kreise zur Förderung des kleinen Ortsverkehrs gelegt haben; in Br. waren es 142 von 488 km. c. Hauptsitze der Handelsthätigkeit sind die Städte Braunschweig und Hannover, in zweiter Linie folgen Lüneburg, Osnabrück und die unter k. ge- nannten Seehäfen. 6. Die N.w.-Ecke des deutschen Flachlandes besitzt, die entsprechenden Gebietsteile von Oldenburg und Bremen und die Anschlüsse nach Holland hin mitgerechnet, die ansehnliche Zahl von rund 300 km schmaler, aber kahnbarer und zum Teil auch Flußschiffen zugänglicher Moor-Kanäle. Dazu kommt mit 73 km der in etwas bedeutenderen Maßen 1887 angelegte Ems-Jade- Kanal. Unter jenen schmalen Wasserstraßen im Moore haben vor allem segensreich gewirkt die Fehn-Kanäle, die dazu dienen, die großen Moore zu entwässern, den Absatz ihrer Erzeugnisse, namentlich des Torfes, und die Zufuhr der benötigten Stoffe zu ermöglichen, und welche die Wüsteneien in blühende Landschaften verwandelt haben. Eine andere Gruppe von Wasserstraßen sind die Schiffahrtskanäle, die das Hochmoor erschließen, und zu diesen gehört der Ems-Jade-Kanal. Er hat rund 14 Mill. Mark gekostet und besitzt 8,50 m Sohl-, 17,62 rn Wasserspiegel-Breite bei 2,1 rn Tiefe. Nach der Wilhelmshavener Seite hin ist er 3 rn tief, aber er hat den gehegten Erwartungen so wenig entsprochen, daß eine Vergrößerung, die ihn der Beförderung der westfälischen Kohle nach Wilhelms- Häven zugänglich macht, sich nicht umgehen lassen wird. Die merkwürdige Kesselschleuse bei Emden s. in der Vogelschau über diese Stadt S. 58. — Unter den übrigen Kanälen sind durch ihre Länge oder ihre Bedeutung bemerkenswert der Hadeler K., der, 33,7 km laug, vom Bederkesaer See mit Benutzung der Medem in die Elbe führt und für die Me- lioration jener Gegend Bedeutendes geleistet hat, während der Geeste-K. von jenem See nach der Weser zieht; sodann der Hunte-Ems-K. mit 44,2 und der Süd-Nord-K- mit 45,2 km. Dieser bildet einen Teil der künstlichen Wasserstraßen, die von der Vechte abwärts zwischen der Ems und der holländischen Grenze nach N. ziehen. — Eine eigen- artige Anlage in den kleineren, grabenartigen Kanälen sind die Klappstaue, das sind viertelkreisförmige Klappen aus Holz, die zwischen starken Holzwänden eingeklemmt sind

5. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 12

1913 - Breslau : Hirt
12 Ii. Landschaftskunde. Lothar (f 1125) mit dem Königsnamen beehrt. Derselbe stiftete die herrliche romanische Klosterkirche, in der er mit seiner Gattin ruht. Steinbrüche. - Östlich davon Süpplingen- bürg, Stammsitz des gleichnamigen Geschlechts und damit Kaiser Lothars. - Zu den Dörfern am Elm gehören das große Söllingen und Evessen, mit der „benagelten Linde", einem uralten Baume auf einem 7 m hohen vorgeschichtlichen Grabhügel. In den Baum haben durchwandernde Handwerksburschen eine Menge Nägel eingeschlagen. 4. Im siebenten Zuge der Dorn, im achten die Helmstedter Höhen, links längs der obersten Aller, mit der Hochfläche des Lappwaldes. Zwischen dem Ostrande des (Elms und dem Westrande der Helmstedter Höhen erstreckt sich das große Helmstedter Braunkohlenlager, etwa 25 km lang und 6 km breit, mit zahlreichen Schachten und mehreren Tagebauen. Die vielen Zucker- siedereien im Brauuschweigischen und Magdeburgischen werden durch diese Kohlen versorgt, und außerdem hat sich eine großartige Brikettfabrikation entwickelt. An der Magdeburger Bahn Helmstedt (16), sehr alter Ort, entstanden um die Klöster Marienberg und St. Ludgeri; dieses gegründet 798. Im Gebäude der hoch- angesehenen Julius-Universität (1576-1811) jetzt ein Gymnasium. — Das Vordringen des Kreises Helmstedt über die Aller hinaus bis in den Drömling (s. S. 22 und 31) schafft den auf der Karte in die Augen fallenden Zipfel von Vsfjorsfelde. — Östlich vom Drömling abgesondert in der Altmark der dünnbevölkerte Ag.-Bez. (Ealv[f]ördc, an der Ohre. Eine Stadt des Flachlandes ist auch das alte Braunschweig, au der Oker, vor Hannover der Hauptort Niedersachsens, als Brunoswyk gelehnt an die alte Burg Dankwarderode^, die jetzt wiederhergestellt ist, als Stadt gegründet von Heinrich dem Löwen, der in Dankwarderode gewohnt hat und mit seiner Gattin im Dome ruht? bald durch die Gunst der Lage an der Kreuzung großer Straßen eine blühende Handels- stadt, seit 1247 Mitglied der Hanse, mit deren Verfall auch die Stadt sank. 1671 von den welfischen Herzögen unterworfen, 1753 ihr Herrschersitz. Erst in den fünfziger Iahren des 19. Iahrh. begann ein großartiger Aufschwung, gestützt auf ein dichtes Eisenbahnnetz wie auf die wachsende Blüte des Landes, und die Bevölkerung stieg von 42969 auf 85174 Einw. im Jahre 1885, auf 115138 im Jahre 1895, 136162 im Jahre 1995 und 143552 im Jahre 1919, so daß das letzte Jahrfünft eine Zunahme von 15,3 % gebracht hat. Mittelalterliches Gepräge der Altstadt mit ihren herrlichen Kirchen, Rathaus, Brunnen, dem bronzenen Löwen und Holzbauten (s. Bilder 3. 73f.)' rings umher neue Stadtteile. Seit alters bekannt Wurst und Mumme, aber durch das Großgewerbe werden wichtigere Waren hergestellt' zwei Messen, Handel mit Getreide, Spargel und Rübenzucker. — Im Nw Olper; Gefecht des Schwarzen Herzogs (s. S. 41) am 1. August 1899; weiter nach W hin Vechelde, Wohnort und Grabstätte des großen Führers im Siebenjährigen Kriege, des Herzogs Ferdinand. Zum kreise Braunschweig gehört sodann, weit entfernt in der frucht- baren Marsch am linken Weserufer zwischen Verden und Bremen, der Ag.-Bez. Thedinghausen, mit trefflicher Pferde- und Rindviehzucht. 1 Siehe Bilderanhang S. 74.

6. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 51

1913 - Breslau : Hirt
7. Bergbau. — 8. Fabriken und Gewerbe. 51 Ein besonderer Zweig ist die Heringsfischerei, die von 114 hannoverschen Loggern, gegen 99 im Jahre 1905, betrieben wurde. 100 von ihnen gehörten Emden und brachten 1906 32563 Kantjes^ Heringe ein gegenüber der Zahl von 86000 von allen deutschen Nordseehäfen zusammen. Auf Geestemünde kamen rund 8000 Kantjes. 7. Bergbau. Die Fundorte von Bausteinen, von Steinkohlen (s. S. 18 ff.) und Braunkohlen (s. S. 12) sind unter Kapitel Ii genannt worden. Der Ober- bergamtsbezirk^ Clausthal liefert an Steinkohlen allerdings noch nicht 1 °/o des Gesamtertrages im Staate, aber er besitzt 14 Kochsalzwerke, welche 1911 35,4 "/» des ganzen Ertrages von Preußen lieferten, voran steht Lüneburg, dann folgen Linden, Benthe und Stade. Braunschweigs größtes Salzwerk liegt bei Schöningen. Im letzten Jahrzehnt haben die Bohrungen auf Kali- salz, das gesuchte Dungmittel der Landwirtschaft, zwar viele Enttäuschungen, aber auch erstaunliche Erfolge gezeitigt. Kali wurde 1912 im Reiche ge- fördert in 127 Schächten, davon 54 in der Provinz Sachsen, 34 in Hannover, 4 in Braunschweig, dazu werden so viele abgeteuft oder erbohrt, daß die Zahl im Reiche 1915 wohl auf 200 gestiegen sein wird, von denen dann 69 in Hannover, 9 in Braunschweig liegen würden. Der Absatzwert betrug 1912 allein aus den 94 Hauptschächten 178 Mill. M, und es wurden im ganzen 1911 9,3 Mill. Doppelzentner abgesetzt, davon 0,8 Mill. ans Ausland. Die deutsche Landwirtschaft hat 1905 — 1910 über 300 Millionen^ für Kalidüngung ausgegeben, und ihr jährlicher Verbrauch ist im letzten Jahrzehnt um 205 °/o gestiegen. Hannover ist also ganz besonders mit diesem wichtigen Bodenschatze gesegnet, namentlich in seinem südlichen Teile, und die fündigen Schächte reichen bereits durch die Heide bis Verden, Lüneburg und Lüchow. — Der Rasen- eisenstein wird wegen seiner mäßigen Güte wenig mehr benutzt, Eisen besserer Art findet sich im Osnabrücker Berglande (S. 20), bei Peine (S. 16) und im Harz (S. 8), dem überhaupt der größte Teil der Roherzeugung von Erzen zufällt. Für Eigenerzeugung von Silbererzen kommt der Oberharz überhaupt nicht mehr in Betracht (f. S. 8), den größten Wert lieferte der Bezirk Clausthal 1911 mit 3,61 Mill. Mark in Zink- und 3,56 Mill. in Eisenerzen gegen 49 bzw. 130 Mill. des Staates. — In Braunschweig arbeitet der Bergbau im Anteile am Kommuniongebiete (s. S. 10) und auf Eisenstein in den Gruben von Hüttenrode und Jorge. Verarbeitet werden die Erze in den Kommunionhütten und in den Eisenhütten zu Blankenburg, Rübeland und Jorge. 8. Fabriken und Gewerbe. Weder Braunschweig noch Hannover sind, verglichen mit dem Königreiche Sachsen, mit Westfalen und dem Rheinland, Gewerbeländer ersten Ranges. Dennoch ist der Gewerbebetrieb mannigfaltig und leistungsfähig und hat sich, dem Zuge der Zeit folgend, stärker entwickelt. Cr blüht, wo sich Eisen und Kohlen finden, dann in den großen Städten oder in ihrer Nachbarschaft (z. B. in Harburg, Wunstorf, Lehrte, Hemelingen), im 1 1 Kantje — 1 t Seepackung = 3/4 t Landpackung — 600 — 800 Stück Fische — 98 Kg Fische. Außer diesem gibt es in Preußen die Bezirke Bonn, Breslau, Dortmund, Halle. 4*
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